Lukas Iskariot: Trope
Die Sonne brennt in Schweißtropfen, blendet das brennende Auge, das den Horizont absucht, ob etwas wäre, das nicht grün ist und schlingend. Die Hitze brütet sich auf unserer Haut aus und die Haut hat Flügel, sie summt und surrt.
Das dicke Wasser verstopft den Fluss, es wimmelt. Der Fluss ist Fruchtwasser, lebt und verwest in einem Atemzug, der Gestank des Lebens hängt in der Luft, ein Fleischbaldachin, den Pedro kaut, weil die Luft in Millionen Moskitos sich in seinen Hals drängt, er spuckt sie aus. Die Luft ist Seim tausender Blüten, die ihre faulige Süße, ihr Triefendes, in die zerrissenen Mäuler speichelt. Alles ist voller Leben, übervoll, dass es sich selbst wegwirft und die Luft wird wahnsinnig von Vogelgeschrei.
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Birgit Arnold:
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Alex Bolte:
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© Alex Bolte
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